CfP: "Wars in Ukraine in the 20th and 21st Century: Media, Experts, Disinformation", Regensburg, 19.-21. Oktober 2022

Bewerbungen mit Abstracts erbeten bis zum 12. Juli 2022.

Information in English

 

Die siebte Jahreskonferenz der Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission wird in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg (IOS) und der I.I. Mečnikov-Universität Odesa organisiert.

Organisationskomitee: Prof. Dr. Guido Hausmann (Regensburg), Prof. Dr. Polina Barvinska (Odesa, Regensburg), Prof. Dr. Tanja Penter (Heidelberg) and Prof. Dr. Yurii Shapoval (Kyiv, Tübingen).

Ort: Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg (IOS), Landshuter Straße 4, 93047 Regensburg

Form: Hybrid (Online- und Präsenzteilnahme möglich)

Sprachen: Englisch und Ukrainisch

 

Kriegerisches Handeln muss politisch legitimiert werden, um gesellschaftliche Akzeptanz, Loyalität und Unterstützung im eigenen Land und darüber hinaus zu erhalten. Das gilt für den aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine genauso wie für andere bzw. frühere Kriege. In modernen Gesellschaften im 20. und 21. Jahrhundert sind die Massenmedien, also die Massenpresse, das Radio, Film und Fernsehen sowie in jüngster Zeit auch die sozialen Medien (Internet) die entscheidenden Trägermedien, um diese Legitimation kommunikativ herzustellen.

In Kriegszeiten ist der Wahrheitsanspruch für die kommunikative Herstellung von politischer Legitimation besonders wichtig: Wahrheit und Lüge, Information und Desinformation, Propaganda und Gegenpropaganda treffen hier in radikalen, differenzierten und verschleierten Formen aufeinander. Die Heimatfront muss mobilisiert werden, der Gegner wird herabgesetzt. Beteiligte Akteure in diesem Prozess sind neben den verantwortlichen Politikern und Diplomaten etwa Journalisten (z.B. Kriegsreporter), Experten wie Historiker und Geografen, Schriftsteller oder Künstler und ihre Werke sowie einfache Augenzeugen des Kriegsgeschehens.

Die Ukraine ist im 20. und 21. Jahrhundert in besonderer Weise das Opfer imperialistischer Kriege gewesen. Daran waren im Ersten Weltkrieg vor allem Österreich-Ungarn, das Kaiserreich und Russland (1917/18 und 1919 auch die Bolschewiki) beteiligt, im Zweiten Weltkrieg Hitlerdeutschland und die Sowjetunion, im aktuellen Krieg Russland.

 

Die Konferenz fragt

- nach Informations- und Desinformationskampagnen (mit Legitimations- und Delegitimierungspotential) über Kriegshandeln auf dem Territorium der Ukraine, insbesondere nach imperialen, kolonialen und postkolonialen Narrativen,

- nach den medialen Repräsentationen der jeweiligen Kriegsgegner und Feindbildern,

- nach den medialen Formen (visuelle, akustische, textuelle Medien).

 

Während unser Hauptziel ist, einen deutsch-ukrainischen Dialog zu diesen Themen zu initiieren, sind auch akademische Beiträge aus anderen Ländern herzlich willkommen. Den Konferenzteilnehmer*innen wird eine Unterkunft im Hotel zur Verfügung gestellt, die Reisekosten werden erstattet.

 

Bitte schicken Sie Ihre Bewerbungen mit einem Abstract (500-800 Wörter) und einem kurzen Lebenslauf (max. eine Seite) bis zum 12. Juli 2022 an Lena Lopatschowa (Lena.Lopatschow@lrz.uni-muenchen.de). Bitte geben Sie dabei auch an, ob Sie in Präsenz oder online teilnehmen möchten.

 

Die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission wird gefördert vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA).

Bei organisatorischen Fragen kontaktieren Sie bitte: Lena.Lopatschow@lrz.uni-muenchen.de  / +49 89 2180-3056