"Mehr als nur Blau-gelb: Region und Nation in der Geschichte der Ukraine" - Tagung

Vom 17. - 18. Juni 2016 fand in Berlin die Tagung "Mehr als nur Blau-gelb: Region und Nation in der Geschichte der Ukraine" statt. Diese wurde vom Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker e.V. (VOH) und der DUHK in Kooperation mit dem DHI Moskau und dem DHI Warschau sowie der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. (DGO) veranstaltet.

Vor dem Hintergrund des blutigen Konflikts in Teilen der Ostukraine und den dramatischen politischen und militärischen Ereignissen der letzten zwei Jahre stellten sich HistorikerInnen und andere Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen aus der Ukraine, aus Deutschland und Europa, aus Russland sowie aus den USA und Kanada grundlegende Fragen zur Geschichte der Ukraine neu. Im Fokus der Diskussionen stand die Frage nach der Diversität der Regionen des Landes und dem Verhältnis von Region und Nation. Um dieser Frage nachzukommen, wurden nicht nur die bis dahin historisch relativ gut erforschten Regionen der heutigen Ukraine zusammengeführt und verglichen, sondern auch geschichtswissenschaftliche Begriffe und methodisch-theoretische Konzepte reflektiert.

Das Programm und den Bericht können Sie hier herunterladen (PDF-Dokumente).

 

Programm

Freitag, 17. Juni 2016

13:00-13:30

Julia Obertreis (VOH) und Miloš Řezník(DHI Warschau): Begrüßung

13:30-15:30

Sektion I: (Trans)Regionalität und Nation

Miloš Řezník (Warschau)
Die Regionalitätskategorie als historische Varibale

Andrij Portnov (Berlin)
Maidan and War. Transregional Approaches to the ’Ukraine Crisis‘

Guido Hausmann (Regensburg)
Traditionen der ukrainischen Regionalgeschichtsschreibung

Kommentar: Julia Obertreis (Erlangen-Nürnberg)

15:30-16:00

Kaffeepause

16:00-18:00

Sektion II: Vormoderne (16.-18. Jh.)

Andrej Doronin (Moskau)
Vorstellung des Projekts "Die Entstehung nationaler Mythologien in Russland, Belarus und der Ukraine im Kontext moderner Nationsbildung in Europa, 16.-18. Jh."

Frank Sysyn (Edmonton)
The Emergence of Ukraine as the Rus' Patria, 1569-1648

Liliya Berezhnaya (Münster)
Early Modern Ruthenian Lands and the Multiple Borderlands in Europe

Kommentar: Stefan Rohdewald (Gießen)

18:00-19:00

Empfang

19:00-20:00

Abendvortrag

Andreas Kappeler (Wien)
Region und Nation in der Geschichte und Gegenwart der Ukraine

Samstag, 18. Juni 2016

9:00-11:00

Sektion III: Moderne Regions- und Nationsbildung im 19. Jahrhundert

Ricarda Vulpius (München)
Region, Religion und Nation —kontrastierende Diskurse ukrainischer Nationsbildung Ende 19./ Anfang 20. Jahrhundert

Volodymyr Kravčenko (Edmonton)
The Searchfor "Ukraine": Discussing Geography, History and Ethnicity in the Russian Empire (End of the 18th -First Half of the 19th Centuries)

Frank Golczewski (Hamburg)
Varianten des russischen und des ukrainischen Nationalismus

Kommentar: Rudolf Mark (Hamburg)

11:00-11:30

Kaffeepause

11:30-13:00

Sektion IV: 1917-1939

Serhij Plochij (Harvard)
The Geography of Death: Region und Nation in the Holodomor

Kerstin Jobst (Wien)
Eine goldene Zeit? Die Halbinsel Krim in der frühen Sowjetunion

Julia Richers (Bern)
Multiple Grenzverschiebungen: Die Karpatenukraine in der Zwischenkriegszeit

Kommentar: Martin Schulze Wessel (München)

13:00-14:00

Mittagessen

14:00-16:00

Sektion V: Späte Sowjetunion bis heute

Tatiana Zhurzhenko (Wien)
Rethinking "Borderlands" in Ukrianian Studies. The Rise and Fall of a Popular Concept

Ulrich Schmid (St. Gallen)
Mapping Ukrainian Regionalism: Oppurtunities and Challenges of Cartographic Representations

Kommentar: Anna Veronika Wendland (Marburg)

16:00-17:00

Abschlussdiskussion

Impulsreferat: Jan Kusber (Mainz)