CfA: Nachwuchsworkshop der DUHK 2021 „Genozid in Geschichte und Recht“

Berlin, 14.-15. September 2021

Motivationsschreiben und Projektexposés werden erbeten bis zum 15. Mai 2021.

Der Workshop wird geleitet von Prof. Dr. Tanja Penter (Heidelberg) und Prof. Dr. Gelinada Grinčenko (Kharkiv).

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Die Einstufung von Massenverbrechen als Genozid, gemäß der von Raphael Lemkin entworfenen UN-Genozidkonvention (1948), ist heute zum Politikum geworden und wird von unterschiedlichen Opfergruppen für sich reklamiert. Auch die Ukrainer beanspruchen für ihre fast vier Millionen Opfer der großen Hungersnot (1932-1933), dass diese einen Genozid am ukrainischen Volk darstellt, verursacht durch das sowjetische Regime unter der Führung von Stalin. Unter Präsident Viktor Juščenko wurde der Holodomor im Jahr 2006 in der Ukraine per Parlamentsbeschluss zum Genozid am ukrainischen Volk erklärt. Seither versucht die Ukraine, diese Anerkennung auch international zu erreichen, wie jüngst in einem entsprechenden Antrag beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages.

 

Im Rahmen des Workshops für deutsche und ukrainische Doktorand*innen und fortgeschrittene Masterstudierende aus den Geschichts- und Rechtswissenschaften möchten wir das Thema anhand ausgewählter historischer Fallbeispiele (z.B. Armenier, Herero und Nama, Juden, Sinti und Roma, Tutsi/Ruanda, Bosniaken/Srebrenica u.a.) breit und interdisziplinär diskutieren.

Unter anderem möchten wir besprechen, welche Anwendung das Genozidkonzept in den Geschichts- und Rechtswissenschaften gefunden hat, in welchem historischen Kontext die UN-Völkermordkonvention nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts entstand, welche wissenschaftlichen und öffentlichen Debatten sie hervorgerufen hat und ob eine Erweiterung des Völkermordbegriffes in der UN-Konvention für die Zukunft wünschenswert wäre.

Die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission lädt Nachwuchswissenschaftler *innen dazu ein, an einem internationalen Workshop in Berlin teilzunehmen, um dort ihre Ideen und Projekte (Master-, Dissertationsprojekte) zu präsentieren und zu diskutieren. Der Workshop wird aus Expertenvorträgen, den Präsentationen der Forschungsprojekte und anschließenden Diskussionen bestehen.

 

Insgesamt stehen bis zu 8 Plätze zur Verfügung. Die Gruppe soll sich möglichst zu gleichen Teilen aus Teilnehmern aus Deutschland und der Ukraine zusammensetzen. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Die ausgewählten Teilnehmer des Nachwuchsworkshops erhalten zugleich die Möglichkeit, an der anschließend geplanten, ebenfalls in Berlin stattfindenden internationalen Jahreskonferenz der Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission „The Holodomor in Academic and Public Debates: Ukrainian and European Perspectives“ teilzunehmen.

 

Übernachtungs- und Verpflegungskosten werden von der Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission übernommen. Für eine Anreise aus der Ukraine wird eine Mobilitätspauschale  von 700,- € gewährt, für Anreisende innerhalb Deutschlands werden die Kosten für eine Bahnfahrt 2. Kl. erstattet.

 

Wir möchten Interessierte bitten, eine englischsprachige Bewerbung mit Lebenslauf, einem kurzen Motivationsschreiben sowie einem Exposé ihres Forschungsvorhabens (max. 300 Wörter), gebündelt zu einer PDF-Datei bis zum 15. Mai 2021 an folgende Adresse zu schicken: duhk@lrz.uni-muenchen.de.

Das Programm des Workshops wird bekanntgegeben, wenn die Bewerberauswahl abgeschlossen ist. Der Workshop wird als Präsenz-Veranstaltung geplant, kann aber je nach Entwicklung der Covid-19-Pandemie digital oder hybrid durchgeführt werden.