CfA: DUHK-Workshop 2025 – „The End of Wars“ (Tscherniwzi, 25.–27.09.2025)

Die Deutsch-Ukrainische Historische Kommission (DUHK) veranstaltet vom 25. bis 27. September 2025 an der Jurij-Fedkowytsch-Universität Tscherniwzi einen internationalen Workshop mit dem Titel

„The End of Wars. Ukraine in Historical and International Contexts“.

 

Ziel des Workshops ist es, Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften und benachbarter Disziplinen zusammenzubringen, um historische Perspektiven auf das Ende von Kriegen – insbesondere im Hinblick auf die Ukraine – zu reflektieren und vergleichend zu analysieren. Im Zentrum stehen Fragen nach den politischen, sozialen und kulturellen Auswirkungen von Friedensprozessen sowie der Rolle von Staaten, Gesellschaften und internationalen Akteuren bei der Ausgestaltung nachhaltiger Nachkriegsordnungen.

 

Behandelt werden u. a. folgende Themenbereiche:

• Beweggründe und Interessen für Friedensverhandlungen

• Prozesse des Kriegsendes und die Umsetzung von Friedensabkommen

• Beteiligte Akteure und internationale Garantien

• Politische, gesellschaftliche und persönliche Konsequenzen

• Erinnerungskultur und historiografische Verarbeitung

• Ukrainische Erfahrungen im historischen und aktuellen Kontext

 

Die Teilnahme am Workshop erfolgt in Präsenz.

Veranstaltungssprache ist Englisch.

 

🗓 Bewerbungsfrist: 30. Mai 2025

 

Bewerber*innen werden gebeten, folgende Unterlagen in englischer Sprache als ein zusammengeführtes PDF-Dokument einzureichen:

• ein Lebenslauf (CV),

• ein kurzes Motivationsschreiben,

• ein Abstract des geplanten Projekts (max. 500 Wörter).

 

📧 Die Bewerbungen sind zu richten an: duhk@lrz.uni-muenchen.de

Die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission empfiehlt die Gründung eines Deutschen Historischen Instituts in Kyjiw

Im russischen Krieg gegen die Ukraine wird offenbar, dass es in Deutschland und international an Ukraine-Expertise fehlt. In der Momentaufnahme zeigt sich ein langfristig angelegtes Problem: Ukrainische Themen werden in der deutschen und internationalen Geschichtswissenschaft nicht hinreichend erforscht, und es mangelt an Infrastrukturen für Ukraine-Forschungen in Deutschland und in Europa.

Russlands Krieg gegen die Ukraine wird in Europa, insbesondere aber in der Ukraine selbst, geschichtskulturelle und geschichtspolitische Auswirkungen haben, die zu neuen Forschungs- und Kommunikationsbedürfnissen führen werden. Dies gilt etwa für die Geschichte der deutsch-ukrainischen Beziehungen, zu denen die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission im März Januar 2022 ein Geschichtsportal eröffnet hat. Daran ist anzuknüpfen, um zu einem umfassenderen Verständnis der bislang wenig erforschten Beziehungen beider Länder zu gelangen. Darüber hinaus ist eine grundsätzliche Reflexion über die europäischen und globalen Verflechtungen der Ukraine nötig. Dies erfordert neben konzeptioneller Arbeit auch archivbasierte Forschung. Die Voraussetzungen dafür sind in der Ukraine gegeben, die freie Forschungsmöglichkeiten anbietet und deren Archive ohne politische Einschränkungen zugänglich sind.

Die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission sieht einen sowohl aktuellen als auch langfristigen Bedarf zur Schaffung einer festen, nachhaltigen Infrastruktur für deutsch-ukrainische Kooperationen im Bereich der historischen Wissenschaften und speziell für die Förderung kontinuierlicher Forschung in der Ukraine. Bereits in den Jahren 2015 und 2016 schlug sie die Gründung eines Deutschen Historischen Instituts in Kyjiw vor. Die Deutsch-Ukrainische Historikerkommission empfiehlt der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland, die Bildung einer solchen Infrastruktur so bald wie möglich in Angriff zu nehmen. Die Kommission bietet dazu jede fachliche und organisatorische Unterstützung sowohl in Deutschland als auch im künftigen Gastland an.