NS-Zwangsarbeiter:innen aus der Ukraine in Franken. Erinnerung, Gedenken, Public History
Ziel des Forschungs- und Ausstellungsprojekts ist es, die Geschichte der NS-Zwangsarbeit in der Region Franken zu erforschen und sichtbarer zu machen. Dabei geht es schwerpunktmäßig um die Geschichte von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Ukraine. Das Projekt ist im Jahr 2022 entstanden, Projektbearbeiterin ist die aus Charkiw stammende Maria Parkhomenko, beantragt wurde es von Moritz Florin. Während ihres Aufenthaltes in Erlangen wurde Dr. Parkhomenko durch die Volkswagenstiftung und durch die Universität Erlangen-Nürnberg in ihren Recherchen unterstützt. Dies hat es ihr ermöglicht, die Geschichte der NS-Zwangsarbeit in lokalen Archiven zu erforschen. Während der Untersuchung wurde festgestellt, dass etwa 85 Prozent der Zwangsarbeiter:innen der Kategorie „Ostarbeiter“, die während des Krieges in den Unternehmen in Erlangen arbeiteten, aus dem Gebiet der heutigen Ukraine deportiert wurden. Jedoch wurde in der lokalen Erinnerungskultur die Herkunft der Ostarbeiter:innen bislang kaum beachtet, auf Gedenktafeln werden sie bis heute nicht selten kollektiv als „Russen“ bezeichnet.
Die Ausstellung zur NS-Zwangsarbeit mit dem Titel „Die (Un)sichtbaren. Zwangsarbeiter:innen aus der Ukraine in Erlangen“ soll ab Oktober 2024 im Erlanger Stadtmuseum gezeigt werden. Es soll auf die Schicksale einzelner Zwangsarbeiter:innen aufmerksam machen. Verwendet werden hierfür einerseits die Akten aus den Archiven in Franken, andererseits auch Akten aus ukrainischen Archiven (Dnipro, Kyjiw, Poltawa) Das Ausstellungsprojekt wird unterstützt von der Universität Erlangen-Nürnberg, dem Stadtmuseum Erlangen und Siemens Healthineers. Die DUHK unterstützt zudem die Recherchen nach Einzelschicksalen in den ukrainischen Archiven.