Nationalsozialistische Filmpropaganda auf dem Territorium der Ukraine (1941-1943)

Um ein großes besetztes Territorium wie die Ukraine zu verwalten und seine Bevölkerung zu beherrschen und auszubeuten, verließen sich die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs nicht allein auf Einschüchterung und Terror. Vielmehr setzten sie auch verschiedene Propagandatechniken ein, um nicht nur ein positives Bild von den Besatzern zu vermitteln, sondern auch ihre anderen propagandistischen Ziele zu erreichen. Für die Zuschauer in den besetzten Gebieten der Sowjetunion drehten die Deutschen spezielle Filme, in denen die Arbeit in Deutschland und die angebliche Verbesserung der Lebensbedingungen durch die deutschen Besatzer thematisiert und zugleich Antibolschewismus und Antisemitismus verbreitet wurden. Einige dieser Filme wurden bei der Filmgesellschaft „Ukrainfilm“ in Kiew produziert. Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Organisation des Prozesses, mit der Eröffnung der Kinos und deren Repertoires. Eine zentrale Forschungsfrage ist die Reaktion der besetzten Bevölkerung auf diese Form der Propaganda. Als zentrale Quellen werden Archivdokumente und Gerichtsverfahrensakten ausgewertet, ferner Tagebücher und Memoiren, aber auch Zeitzeugeninterviews.