Die Tätigkeit der deutschen Nachrichtendienste auf dem Gebiet der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik in der Zeit der Weimarer Republik, 1921-1932

Deutschland bzw. die Weimarer Republik wurde im Rahmen des Pariser Friedensvertrages als besiegte Seite des Weltkonfliktes einer umfassenden Reparationspflicht unterworfen. Die allgemeine sozioökonomische Demoralisierung, linke soziale Bewegungen und revanchistische Stimmungen unter dem Militär prägten das Leben des Staates in den 1920er Jahren. Andererseits erschien 1922 eine neue Staatsformation, die UdSSR auf der politischen Landkarte Europas.

1920 schuf Deutschland einen eigenen militärischen Nachrichtendienst, u.a. zur Spionageabwehr – die Abwehr. Auf dem Gebiet der Sowjetunion war sie im unmittelbaren Bereich deutscher Interessen aktiv tätig – insbesondere in Ostpreußen, auch Aktivitäten in der Ukraine werden erwähnt. Anhand von Dokumenten und Materialien der Abwehr, die im Bundesarchiv der Bundesrepublik Deutschland aufbewahrt werden, soll diese Studie feststellen, inwieweit diese indirekten Informationen stimmen. Die Hauptaufgabe ist dabei, auf Grundlage der dokumentarischen Quellen des deutschen Nachrichtendienstes den Grad seiner Präsenz in der Ukraine, seine Tätigkeit dort und deren Ziele zu ermitteln.