Memoiren als Quelle zur Erforschung der Dissidentenbewegung in USSR (1960er-1980er Jahre)

Die Arbeit ist der Dissidentenbewegung in der Ukrainischen SSR in den 1960er bis 1980er Jahren gewidmet und stützt sich auf Memoiren ihrer Teilnehmer. Dies ermöglicht nicht nur die Rekonstruktion individueller Biografien, sondern auch den Versuch, die für diese sowjetische Periode charakteristischen soziokulturellen und ideologischen Prozesse besser zu verstehen. Trotz ihrer Subjektivität und ihres retrospektiven Charakters bieten die Memoiren von Dissidenten die Möglichkeit, die Mechanismen der Bildung einer alternativen Identität in einer totalitären Gesellschaft nachzuvollziehen. Darüber hinaus fungieren Memoiren nicht nur als eine Form der persönlichen Reflexion, sondern auch als Teil eines umfassenderen Prozesses der Konstruktion historischer Erinnerung und oppositioneller Narrative. Das Vermächtnis der ukrainischen Dissidenten hat eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Zivilgesellschaft und der zeitgenössischen Vorstellungen von nationaler Identität gespielt, und eine Analyse ihrer Texte ermöglicht es uns, nachzuvollziehen, welche Ideen und Weltanschauungskonzepte in der postsowjetischen Zeit relevant geblieben sind.