Die Geschichte der Ukraine von 1939 bis 1950 in Selbstzeugnissen

Auf ihrem diesjährigen Nachwuchsworkshop, der vom 7. bis zum 10. September 2019 in Kyiv stattfand, diskutierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland und der Ukraine über die Potenziale und Grenzen, die Ego-Dokumente für ihre eigenen Forschungs- und Abschlussarbeiten zur Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg haben.

Der Workshop wurde von Prof. Dr. Oleksandr Lysenko (Kyiv) und PD Ricarda Vulpius (Berlin) geleitet; als eingeladene Experten fungierten Prof. Dr. Martin Blackwell (Stetson University, DeLand/FL, USA) und Dr. Karel Berkhoff (NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Studies, Amsterdam, Niederlande).

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Nationalmuseum zur Geschichte der Ukraine statt, dessen Mitarbeiter Einblicke in einschlägige Sammlungen und Bestände des Museums gewährten.

Das Programm des diesjährigen Workshops steht hier als pdf-Dokument zum Download zur Verfügung.

Bericht

In der ersten Septemberhälfte 2019 fand in Kiew der 4. Nachwuchsworkshop der DUHK für Promovierende und fortgeschrittene Studierende aus Deutschland und der Ukraine statt. Dieses Jahr erfolgte er in Kooperation mit dem Nationalen Museum zur Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg. Die wissenschaftliche Leitung hatten Oleksandr Lysenko (Kyïv/Kiew) und Ricarda Vulpius (Berlin) inne, die Organisation lag in den Händen von Pascal Trees (München). Die Wahl des Themas folgte der gewachsenen Bedeutung von Selbstzeugnissen für das Ziel, die Perspektive der Bevölkerung in der Ukraine in Zeiten unvorstellbarer Gewalterfahrungen und Menschenverluste erfahrbarer zu machen.

Hauptanliegen des Workshops war es, durch eine Auseinandersetzung mit den komplexen Biographien der Menschen einen neuen Zugang zu den oftmals tagespolitisch aufgeladenen Themen wie Kollaboration und Widerstand zu ermöglichen und aufzuzeigen, dass beide Phänomene nicht selten nahtlos ineinander übergingen und in nicht wenigen Familien Verfolgungs- und Täterschicksale aufeinandertrafen. Bewusst sollte dabei die klassische historische Zäsur des Kriegsendes aufgebrochen werden, um die komplexe Beziehungsgeschichte zwischen der nationalsozialistischen Herrschaft und derjenigen des Stalinismus in der Ukraine herauszuarbeiten.

Die Einbeziehung der aktuellen Ausstellungen des Museums zur Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg war genauso essentieller Teil des Workshops wie die Exkursion zu den zwei Orten des in Zahlen gemessen größten Grauens beider totalitärer Herrschaftszeiten, nach Babyn Jar und nach Bykiwnja. Die Schlucht von Babyn Jahr war 1941 Schauplatz des größten einzelnen Massakers an jüdischen Männern, Frauen und Kindern im Zweiten Weltkrieg, das vom Heer der deutschen Wehrmacht verantwortet und von Sondereinheiten der SS durchgeführt wurde. Im Wald von Bykiwnja unweit der Stadtgrenzen von Kiew befindet sich das größte Massengrab des Sowjet-Terrors in der Ukraine aus den Jahren 1937-1941. Hier wurden die Leichen von über 80.000 Opfern stalinistischen Terrors verscharrt, darunter auch die polnischer Kriegsgefangener.

Der Workshop begann mit einer inhaltlichen Einführung von Ricarda Vulpius und Oleksandr Lysenko. Ricarda Vulpius arbeitete auf einer theoretischen Ebene das Potential der modernen Biographieforschung heraus und betonte, dass es bei der Analyse von Ego-Dokumenten vor allem darum ginge, die jeweiligen Vorstellungswelten der Akteure zu erfassen. Das historische Ich sei als Quelle zu begreifen, die weniger über vergangene Realitäten als vielmehr darüber Auskunft gebe, wie in der Auseinandersetzung mit historischen Erfahrungen individuell und kollektiv Sinn erzeugt werde. Oleksandr Lysenko brachte zahlreiche Beispiele für den vielversprechenden Ertrag des biographischen Zugangs für die Erforschung des Zweiten Weltkrieges und der Folgezeit. Gerade im Falle von Menschengruppen, die zu sowjetischen Zeiten stigmatisiert und beschwiegen wurden, wie zum Beispiel Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, seien biographische Studien elementar, um vergessene Stimmen zurückzuerhalten.

Volodymyr Simperovyč, Mitarbeiter des Museums zur Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, verwies darauf, dass der überragende Anteil aller Museumsexponate und Depot-Bestände Ego-Dokumente seien. Besonders hob er Memoiren und Tagebücher von Offizieren der Roten Armee, von ukrainischen Aufständischen und von Zivilisten hervor, die jenseits von Propaganda Spielraum böten, individuelle Meinungen und Sichtweisen darzulegen. Mitarbeiter des Museums haben diesen Fundus durch die Aufnahme mündlicher Geschichten ergänzt, die zum Beispiel in Form von mehr als 1.100 Videoaufnahmen mit Zwangsarbeitern gesammelt wurden. Die Materialien des Museums wurden zu einem großen Teil digitalisiert und stehen der Öffentlichkeit elektronisch zur Verfügung.

Juliane Niklas (München/Berlin) ging der Frage nach, wie im Nationalmuseum zur Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg mit Selbstzeugnissen als Museumsdingen umgegangen wird. Sie kam dabei zu dem Schluss, dass im studierten Fall der musealen Präsentation von Dingen in Form von haptischen Beweisen der Vorrang vor der Interpretation der Selbstzeugnisse gegeben wurde.

Vitalij L. Horobec‘, Mitarbeiter des Nationalmuseums zur Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, stellte das große Forschungspotential der über tausend Briefe und ihrer Beilagen dar, die im Juni und Juli 1941 im noch nicht abgesandten Zustand in Kamj’anec‘-Podil’skyj von den Nationalsozialisten erbeutet und zur Auswertung über die „Stimmung im russischen Volk vor Beginn des Krieges“ nach Wien gebracht worden waren. Fast 70 Jahre lang lagerten die Briefe in Wien, bevor sie 2010 an die Ukraine zurückgegeben wurden. Seither werden sie nicht nur unter dem Titel „Die ungelesenen Briefe 1941: Ein Briefmonolog aus der Vergangenheit“ von den Mitarbeitern des Museums ausgewertet. Rund 55% der auf Russisch, Ukrainisch, Ungarisch und Hebräisch verfassten Briefe konnten ihren Adressaten auch noch ausgehändigt werden. Besonders interessant sind die Briefe für die Forschung auch dadurch, dass sie noch nicht die Militärzensur durchlaufen hatten und damit Urteile und Wahrnehmungen der Bevölkerung ungeschminkt zum Ausdruck bringen.

Andrij Pykalo (Charkiv) stellte sein Projekt zur Erforschung der Verhaltensstrategien der Bevölkerung während der NS-Besatzung der Ukraine dar, wie sie aus mündlichen Überlieferungen über den Holocaust in der Ukraine hervorgehen. Pykalo arbeitete neben der passiven Strategie (Angst) die Kooperation (erzwungen und freiwillig) und verschiedene Formen des Widerstands als Hilfe für Untergrundkämpfer als die drei elementaren Verhaltensweisen heraus. Dabei verwies er auf die Herausforderung, den komplexen Situationen der Befragten gerecht zu werden, die im Schnitt damals 13-18 Jahre alt waren, und scharfe Urteile über das Verhalten der Menschen zu vermeiden.

Johannes Spohr (Berlin) stellte seine gerade abgeschlossene Promotionsarbeit zu den Spezifika des Rückzugs der Deutschen 1943/44 aus der Ukraine vor. Spohr untersuchte in seiner Arbeit erstmals systematisch und gestützt auf lokale Quellen der Erinnerung aus 30 Dörfern den Kampf gegen tatsächliche und vermeintliche Partisanen, das Abbrennen von Dörfern, die Ermordung ihrer Einwohner, die Zwangsevakuierung, den Raub und die Zerstörung von Industrie und Landwirtschaft durch die Taktik der „verbrannten Erde“. Im Mittelpunkt stehen Gebiete, die unter den Nationalsozialisten zum Reichskommissariat Ukraine gehörten. Zwar kann Spohr bei den deutschen Tätern nicht die Absicht ausmachen, die gesamte Bevölkerung umbringen zu wollen. Doch spricht er ihren Maßnahmen insofern genozidalen Charakter zu, als sie Möglichkeitsräume für systematisches Morden schufen, das nicht geahndet wurde. Abweichungen von Einblicken, die er in anderen Quellenarten erzielte, entdeckte Spohr in den Selbstzeugnissen zur Frage, inwieweit die ukrainische Zivilbevölkerung Kritik an einzelnen Aktionen ukrainischer Partisanen übte, unter deren Folgen sie anschließend zu leiden hatte.

Für Andrij Usač (Lemberg/L’viv) spielen Selbstzeugnisse in Form von Zeugenberichten und Verhörprotokollen eine tragende Rolle, um seine Lokalstudie zur lokalen Kollaboration und zum Holocaust in dem von Deutschen besetzten Gebiet Bar 1941-1944 durchzuführen. In Ego-Dokumenten sieht Usač aber nicht nur die Chance, das Verhältnis zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen herauszuarbeiten und den offiziellen Dokumenten ein Erleben „von unten“ zur Seite zu stellen, sondern auch die Gefahr, falschen Fährten zu folgen oder auf gelenkte Selbstzeugnisse hereinzufallen. Usač hält daher ein komplementäres Quellenstudium des Historikers für unverzichtbar.

Olha I. Kras‘ko (Charkiv) plädierte auf der Grundlage ihres Forschungsprojektes zu Charkiver Universitätsangehörigen während des Zweiten Weltkrieges dafür, bei der Verwendung des Kollaborationsbegriffes weitaus stärker als bislang zwischen verschiedenen Motiven zu differenzieren. Im Rahmen ihrer Forschung, für die sie primär Tagebücher auswertet, unterscheidet Krasko zwischen vier Kollaborationsmotiven: Überleben im Hunger, Bewahrung von Sammlungen der Universität, persönliche Abneigung gegen das Sowjetregime und die Hoffnung auf eine Entwicklung der ukrainischen Kultur.

Katharina Monich (Hamburg) stellte die offenen Fragen ihres noch im Anfang stehenden Projektes zum Vor- und Frühgeschichtler Walter Matthes in der Sowjetunion 1942/43 vor. Ausgangspunkt ihrer Studie ist die Analyse, dass die Vor- und Frühgeschichte für nationalsozialistische Zwecke instrumentalisiert wurde, insofern vorgegeben war, die Überlegenheit „alter Völker“ vor jenen der Slawen zu beweisen. Am Beispiel von Matthes versucht Monich zu klären, inwiefern er bei seinen Aufgaben, die er 1942-1943 in den besetzten Gebieten der Ukraine wahrnahm, primär dem nationalsozialistischen Auftrag nachkam oder primär rein wissenschaftlichen Interessen folgte. Der Nachlass, den Matthes Familie dem Hamburger Universitätsarchiv übergeben hat, soll hierbei zu Antworten verhelfen.

Für Laura Eckl (Berlin/Wuppertal) dienen Tagebücher als grundlegende Quelle, um den Hungererfahrungen der Kiewer Bevölkerung während der deutschen Besatzung 1941-1943 nachzuspüren und insbesondere der Frage, inwieweit die Hungersnot von 1932/33 hierfür als Erfahrungshorizont und Konfliktlinie diente. Als erste Ergebnisse arbeitete sie den Zerfall von Solidaritätsstrukturen, die Verschiebung von Konflikten zwischen Stadt und Land zugunsten des Feindbildes von der deutschen Besatzungsmacht und die Uneinheitlichkeit von Selbst- und Fremdwahrnehmungen heraus.

Olena A. Heča (Žytomyr) befasst sich in ihrem Forschungsprojekt mit den Überlegensstrategien von Kriegsgefangenen, wie sie in der Autobiographie „Durch die Nacht“ des Schriftstellers und Künstlers Leonid Volyns’kyj (Pseudonym für L. Rabinovič) zum Ausdruck kommen. Die Sowjetmacht hatte sich dieser Schrift bedient, um daraus Anklagepunkte gegen General M. Kirponos abzuleiten, dem die Aufgabe Kiews gegenüber den Deutschen vorgeworfen wurde. Demgegenüber arbeit Heča bislang vernachlässigte Aspekte der Schrift heraus, in denen das Leiden von Juden, Kommunisten und Kriegsgefangenen genauso zum Ausdruck kommt wie die Interaktionen zwischen Stadtbevölkerung und Besatzer.

Karel Berkhoff, einschlägiger Autor zahlreicher Forschungen zum deutschen Vernichtungskrieg in der Sowjetunion, gab als externer Experte vom NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Studies in Amsterdam den Promovierenden einen umfassenden Überblick über Chancen und Risiken, die mit der Nutzung von Tagebüchern, persönlichen Briefen, Interviews und privaten Gegenständen einhergehen. Zugleich konnte er als Sprecher des Projekts vom Babyn Yar Holocaust Memorial Center die anschließende Exkursion nach Babyn Jar durch seine Kenntnisse um das Geschehen und die konkurrierenden geschichtspolitischen Erinnerungen bereichern. Die eindrückliche Führung in Babyn Jar übernahm Julia Smiljanskaja, Leiterin des Judaica-Instituts Kiew und Tochter eines jüdischen Überlebenden der deutschen Vernichtungsmaßnahmen.

Martin Blackwell von der Stetson University aus Florida und Autor des Buches Kiew as Regime City, das die Rückkehr der Sowjetmacht nach der Nazi-Besatzung zum Thema macht, stellte als zweiter externer Experte die Ergebnisse seiner Studie vor und bildete damit den einzigen Vortrag zum Themenblock der stalinistisch beherrschten Ukraine. Den Bewerbungen für diesen Workshop nach zu urteilen gibt es derzeit weniger Forschungen, in denen entweder die Beziehungsgeschichte und die Verflechtungen der beiden totalitären Regime oder aber die unmittelbare Zeit in der Ukraine nach dem Abzug der Nationalsozialisten thematisiert werden.

Um so eindrucksvoller gestaltete sich die Exkursion nach Bykiwnja, in der Tatjana Šeptytc’ka, stellvertretende Leiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte, durch den Ort des Grauens führte und über die KGB-Anweisungen in den Nachkriegsjahren berichtete, falsche Todesdaten und andere Todesgründe zu den Namen der Ermorderten zu verbreiten, um die Wahrheit zu verbergen, dass es sich hier um Tote des stalinistischen Terrors von 1937-1938 handelte.

Abgerundet wurde der dichte Workshop durch eine Exklusiv-Führung, die Ljubov Lehasova, die stellvertretende Leiterin des Museums, und einer ihrer Museumsmitarbeiter durch die Ausstellung „Die Ukraine. Der unvollendete Krieg“ bot, die sich zu diesem Zeitpunkt noch in den letzten Zügen ihrer Fertigstellung befand. Die beeindruckende Ausstellung zeigt den Zweiten Weltkrieg in der Ukraine in einer so noch nicht gekannten Themenvielfalt. Die Kollaboration von Ukrainern mit den Nationalsozialisten, sei es als Hilfspolizisten oder innerhalb der SS Division „Galizien“, wird genauso thematisiert wie das schwer belastete ukrainisch-jüdische Verhältnis oder das Leiden der Juden unter den Nationalsozialisten. Mit ihrem hohen Reflexionsniveau führt die Ausstellung markant die Abkehr von früherer sowjetischer Museumspädagogik vor Augen. Sie spricht die Sinne an, zieht den Betrachter durch symbolträchtige Exponate ins Geschehen hinein und weckt Empathie mit den Opfern statt zu heroisieren.

Zugleich zeigt die Verbindung, die mit dem Titel und einzelnen Exponaten zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem aktuellen Krieg im Donbass gezogen wird, den problematischen Versuch, sich als Museum an einem geschichtspolitischen Narrativ ‚von oben‘ zu beteiligen. Mit diesem Narrativ, wonach es den Menschen in der Ukraine sowohl im Zweiten Weltkrieg als auch heute in erster Linie um den Kampf des Landes um seine territoriale Unversehrtheit, seine Selbständigkeit und Unabhängigkeit gegangen sei, wird das Denken von nur einem Teil der damaligen historischen Akteure in der Ukraine erfasst; ein bedeutender anderer Teil bleibt außen vor. Auch diese Beobachtungen wurden lebhaft auf dem Workshop diskutiert, Anmerkungen der Workshopteilnehmer zur Ausstellung im Nachgang schriftlich nachgereicht und von den Museumsmitarbeitern mit großem Interesse aufgenommen.

Insgesamt war sowohl auf Museumsebene als auch im Kreise der Workshop-Teilnehmer das Interesse an der Arbeit mit Selbstzeugnissen und der kritischen Reflexion über deren Chancen und Risiken groß. Eine Fortsetzung dieser Diskussion und des Austausches in einem deutsch-ukrainischen Kontext ist zu wünschen.

 

Vorträge und Exkursionen im Überblick

 

Vorträge

-          Ricarda Vulpius (Berlin): Auto-/Biographien und Memoiren als Akte sozialer Kommunikation

-          Aleksandr Lysenko (Kiew/Kyïv): Beispiele des biographischen Zugangs zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges: Erkenntnismöglichkeiten und Probleme der Interpretation

-          Volodymyr S. Tretjak (Kiew/Kyïv): Selbstzeugnisse in den Depots des Museums der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg

-          Juliane Niklas (München): Selbstzeugnisse als Museumsdinge. Mit Beispielen aus dem Nationalen Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg

-          Karel Berkhoff (NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Studies, Amsterdam/Netherlands): Gains and Risks in Using Diaries Private Letters and Recollections

-          Vitalij L. Horobec (Kiew/Kyïv): Die ungelesenen Briefe 1941: Ein Briefmonolog aus der Vergangenheit

-          Andrij Pykalo (Charkiv): Verhaltensstrategien der Bevölkerung während der NS-Besatzung der Ukraine in mündlicher Überlieferung über den Holocaust in der Ukraine

-          Johannes Spohr (Berlin): Die Ukraine 1943/44. Kriegswende und Loyalitäten im Spiegel lokaler Quellen der Erinnerung

-          Andrij Usač (Lemberg/L’viv): Die lokale Kollaboration und der Holocaust in der besetzten Ukraine: Das Gebiet Bar, 1941-1944

-          Martin Blackwell (Stetson University, DeLand/FL, USA): Kyïv as Regime City. The Return of Soviet Power after Nazi Occupation

-          Olha I. Kras‘ko (Charkiv): Ein Universitätsangehöriger während des Zweiten Weltkrieges in Selbstzeugnissen

-          Katharina Monich, M.A. (Hamburg): Der Vor- und Frühgeschichtler Walter Matthes in der Sowjetunion 1942/43

-          Laura Eckl (Berlin/Wuppertal): Hunger in Kiev. Die Hungersnot von 1932/33 als Erfahrungshorizont und Konfliktlinie im Umgang mit Mangel während der deutschen Besatzung 1941-1943

-          Olena A. Heča (Žytomyr): Überlebensstrategien der Kriegsgefangenen in „Durch die Nacht“ von L. Volyn’skyi

 

Exkursionen

-          Führung durch die Dauerausstellung des Nationalmuseums: Ljubov Lehasova, Stellvertretende Leiterin des Nationalmuseums zur Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, Kiew/Kyïv

-          Führung durch die noch nicht eröffnete Ausstellung „Die Ukraine. Der unvollendete Krieg“: Ljubov Lehasova

-          Exkursion nach Babyn Jar: Julja Smiljanskaja, Judaica-Institut Kiew/Kyïv

-          Exkursion nach Bykiwnja: Tat‘jana Šeptyc‘ka, stellvertretende Leiterin, wissenschaftliche Mitarbeiterin

-          Stadtführung auf den Spuren des Zweiten Weltkriegs und der jüdischen Geschichte Kiews/Kyïvs: Julja Smiljanskaja, Judaica-Institut Kiew/Kyïv

Ricarda Vulpius, Osteuropa-Institut an der Freien Universität Berlin