Masterarbeit: "Das Nürnberger Tribunal im öffentlichen Raum und in den Erinnerungskulturen der europäischen Länder. Die Einstellung der Bevölkerung des Ost- und Westblocks zur Vollstreckung des Urteils"

Das Hauptziel des Forschungsprojektes ist es, die Einstellung der Bevölkerung des Ost- und Westblocks zum Tribunal, zu seinen Urteilen und deren Vollstreckung zu untersuchen. Dazu wird der Platz der Nürnberger Prozesse im öffentlichen Raum und in der Erinnerungskultur Nachkriegseuropas bestimmt. Die Nürnberger Prozesse selbst wurden zu einem Meilenstein im Prozess der gesamteuropäischen Zusammenarbeit, da die Länder zum ersten Mal einen Kompromiss finden und dabei auch die eigene Tradition der Rechtsprechung anpassen mussten.

Im Prozess der wissenschaftlichen Forschung halten wir es für notwendig herauszufinden, welche Einstellung sich in den an den Prozessen beteiligten europäischen Ländern zu der endgültigen Urteilen entwickelt hat.

Nürnberg war nicht nur eine neue Etappe in der Entwicklung der internationalen Justiz, ein „kultureller Schritt nach vorne“ und der Geburtsort des Begriffs „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ (den wir heute oft hören), sondern ein wichtiger Erinnerungsort, der politische Instrumente beeinflusste und zu einem moralischen Vorbild wurde.