PostDoc-Projekt "Illegaler Kulturgütertransfer am Beispiel von Deutschland, Russland und der Ukraine (1945-2016)"

Kulturgüter waren seit jeher und bleiben immer noch gefragte Beute in den Kriegen.  Die Rückgabe von NS-Raubkunst ist eine der Hauptfragen, mit der sich die Wissenschaftler beschäftigen, und die Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den Ländern hat. Immer öfter tauchen deutsche und ukrainische Kulturgüter in russischen Museen und Ausstellungen, auf Londoner Auktionen oder im fernen Amerika auf. Umgekehrt wurden auch aus der Sowjetukraine Kulturgegenstände illegal nach Russland transportiert, und mit der Annexion der Krim 2014 kommen ähnliche Fragen auch heute wieder auf.

Welche Kulturgüter die Ukraine verlor, welchen Teil davon sie von Deutschland und Russland zurückbekam, welche Rückgaben noch möglich sind, welche umstrittenen Kunstwerke sich noch auf dem Territorium der Ukraine befinden und welche nur in den Erinnerungen geblieben sind, sind Fragen, die noch ihre wissenschaftliche Lösung brauchen.

Während des Forschungsaufenthaltes in München werde ich deutsche wissenschaftliche Literatur zu der NS-Zeit und ihrer Auswirkung auf die kulturelle Ebene intensiv bearbeiten. Dazu gehören der illegale Transfer von Kulturgütern, NS-Raubkunst, Beutekunst usw., darunter Werke von Wolfgang Eichwede, Regiene Dehnel, Gilbert H. Gornig, Karol Estreicher, Meike Hopp, Uwe Hartmann,  Natalia Volkert u.a. Der Verlust von Kulturgütern ist beidseitig, was man immer im Blick behalten sollte, und die Rückgabeprozesse und -konflikte bleiben bis heute aktuell.